Der Psychoanalyse weht ein rauer Wind entgegen, wenn es um deren Finanzierung durch die Krankenkassen geht. Trotzdem ist und bleibt sie wichtig in der Behandlung psychisch erkrankter Menschen.  

"Psychoanalyse heute: Die Zukunft einer Zumutung", lautet der Titel eines Fachartikels von Dr. med. Sebastian Thrul, Oberarzt im Zentrum für psychische Gesundheit der Psychiatrie Baselland in Binningen. Er thematisiert die Frage nach den Möglichkeiten psychoanalytischer Therapie im Versorgungssystem der Krankenkassen und stellt fest: "Die Psychoanalyse ist für viele schwer leidende Menschen die Methode der Wahl, indem sie hinreichenden Halt in einer verständnisvollen und zugewandten Beziehung bietet».

Allerdings benötige die psychoanalytische Methode zur Entfaltung ihres Potenzials einen stabilen und verlässlichen Rahmen, der im Widerspruch zum Zeitgeist der Flexibilisierung und Ökonomisierung erkämpft werden müsse. Nur so könne sie ihr Wirksamkeitsversprechen einlösen.
Der Fachbeitrag ist in der Festschrift zum 20-Jahre-Jubiläum des Ausbildungszentrums für Psychoanalytische Psychotherapie (AZPP) in Basel erschienen.

"Psychoanalyse heute: Die Zukunft einer Zumutung“


Ebenfalls in der Festschrift erschienen ist ein Fachartikel von PD Dr. med. Dr. phil. Daniel Sollberger, Chefarzt und stellvertretender Direktor Erwachsenenpsychiatrie der Psychiatrie Baselland. Er schreibt über die Problematik der Zeitbegrenzung, wie sie in der stationären Psychotherapie gegeben ist.

"Geduld und Ungeduld. Komplementäre psychodynamische Haltungen in der (zeitbegrenzten) institutionellen psychoanalytischen Psychotherapie"