Die Bereichsleiter Pflege, Faton Sylmetaj und Axel Pickhardt, haben zum Thema Krisen und Lebenskrisen referiert.

"Eine Lebenskrise kann jeden treffen", sagte Pflegefachmann Axel Pickhardt am Vortrag der PBL in Münchenstein. Entscheidend sei, wie man mit einer solchen Krise umgehe. Und da sei es wichtig, Betroffenen auf "Augenhöhe" zu begegnen, auf ihre Probleme einzugehen und das soziale Umfeld einzubeziehen. Wichtig sei, Lösungen gemeinsam mit ihnen zu finden.

Axel Pickhardt ist Bereichsleiter Pflege der Alterspsychiatrie der PBL. Er und Pflegefachmann Faton Sylmetaj, Bereichsleiter Pflege in der Krisenintervention, sprachen im Vortrag nicht nur über den Umgang, sondern auch über die Auslöser und Veränderungen, die mit psychischen Krisen einhergehen.

Warum eine Krise jeden treffen kann

Eine Krise kann verschiedene Ursachen haben. Dazu gehören traumatische Erlebnisse, schwere Erkrankungen, der Tod von nahen Angehörigen, Trennungen, aber auch finanzielle Schwierigkeiten, Arbeitsplatzverlust oder alltägliche Herausforderungen. Je mehr Lebenserfahrung ein Mensch hat, desto wahrscheinlicher ist es, dass er bereits eine Krise durchlebt hat. "Krisen kommen meist akut, überraschend, mit dem Charakter des Bedrohlichen und sind mit Verlusten und Kränkungen verbunden, sagte Faton Sylmetaj. "Sie stellen Werte und Ziele in Frage, erzeugen Angst und Hilflosigkeit."

Wenn die Krise aussichtslos erscheint

Wenn die Betroffenen ihre Situation als aussichtslos empfinden, kann das zu einer Eigengefährdung führen. Sie können suizidale Gedanken entwickeln und diese äussern. Solche "Alarmzeichen" erforderten professionelle Hilfe und seien nicht zu unterschätzen, warnten die Referenten. Gerade bei psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Angsterkrankungen oder Persönlichkeitsstörungen oder bei sexuellem Missbrauch sei das Risiko hoch. 

Krisen als Chancen betrachten

Krisen können auch einen positiven Einfluss auf Betroffene haben. Mit der Feststellung, dass eine Krise vorhanden ist, kann es gelingen, wieder Halt zu finden, indem man sich mit der Krise befasst und einen Lösungsweg sucht. Krisen seien "Lernfelder für das Leben", sagte Axel Pickhardt. Sie könnten bei erfolgreicher Bewältigung im besten Fall zu "innerer Widerstandkraft" führen.

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