Neue Station für Krisenintervention und gegen Essstörungen

Ein neues Angebot im Neubau der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Liestal ist ab 2021 die stationäre Therapie von akuten psychischen Krisen und Essstörungen.
Der Neubau der Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP) auf dem Campus der Psychiatrie Baselland (PBL) in Liestal schreitet planmässig voran. Die KJP wird in diesem Ambulatorium alle Störungsbilder der KJP behandeln, wie bereits heute im Altbau an der Goldbrunnenstrasse. Allerdings in wesentlich moderneren Räumen in einem lichtdurchfluteten und architektonisch anmutigen Gebäude.
Neues Angebot bei Krisen und Essstörungen
Für Kinder und Jugendliche bis 15 Jahre richtet die KJP im Neubau eine stationäre Abteilung mit zwölf Betten ein. Sie richtet sich an junge Menschen in einer akut krisenhaften Krankheitsphase, die intensiv betreut werden müssen. Ein Leistungsschwerpunkt dieser Station mit einer täglichen Aufnahmebereitschaft von 24 Stunden ist die Therapie von Patientinnen und Patienten mit einer Essstörung. Ältere Jugendliche werden wie bisher auf der spezialisierten Akutabteilung für Krisenintervention im Klinikgebäude Haus B behandelt.
Schulunterricht in der Klinik
Die neue Abteilung wird durch eine oberärztliche und eine pflegerische Leitung geführt. Das Behandlungsteam besteht aus ärztlichen, psychologischen, pflegerischen, sozialpädagogischen und Fachpersonen aus weiteren Disziplinen. Angeschlossen ist der Station eine Klinikschule mit zwei altersspezifischen Gruppen. Ziel ist es, die Patientinnen und Patienten auf den Wiedereinstieg in den Unterricht an der Regelschule vorzubereiten. Geführt wird die Klinikschule durch Lehrkräfte des Vereins Sommerau, der im Baselbiet drei Kinder- und Jugendeinrichtungen betreibt.
Zunahme bei den stationären Fällen
Die Angebote der KJP entsprechend einem grossen Bedürfnis. Die KJP hat in den letzten Jahren eine starke Zunahme bei den stationären Behandlungen registriert. Es ist mit einem steigenden Bedarf bei den Therapien von Essstörungen und in der allgemeinen psychiatrischen Versorgung und Krisenintervention zu rechnen. Die KJP übernimmt ab 2021 in Kooperation mit den Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel die stationäre Versorgung von Kindern und Jugendlichen aus dem Kanton Solothurn – zusätzlich zur bisherigen Versorgung der solothurnischen Bezirke Dorneck und Thierstein.
Modernisierungsschub für Psychotherapiestation
In den obersten Stock des neuen KJP-Gebäudes zieht die Psychotherapiestation für Jugendliche mit schweren Essstörungen und Krisen, die schon am alten KJP-Standort betrieben wird. Diese Abteilung mit acht Betten wird milieutherapeutisch geführt. Das heisst, die primär weiblichen Jugendlichen im Alter von 13 bis 20 Jahren leben in einem strukturierten Tages- und Wochenablauf, nehmen an Gruppenaktivitäten teil und übernehmen häusliche Aufgaben. Die Patientinnen und Patienten der Psychotherapiestation werden rund um die Uhr von Psychologinnen und Psychologen behandelt, unterstützt von einem Oberarzt.
Neubau fast fertig
Nach gut 15 Monaten Bauzeit sind die Arbeiten am neuen KJP-Gebäude auf Kurs. Die Fassade ist fast fertig angebracht, die Innenausbau läuft auf Hochtouren. Und auch die Umgebungsarbeit schreitet voran. Gleichzeitig laufen die konzeptionellen Vorbereitungen und die Umzugsplanung. Der Neubau wird am 14. Dezember offiziell eingeweiht und Anfang 2021 den Betrieb aufnehmen.