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Jahrestagung der

Erwachsenenpsychiatrie Baselland

Donnerstag, 4. Mai 2023

Umgang mit Wut und Aggression in Gesellschaft und Therapie - Trennendes und Verbindendes

Wir leben in einer Zeit zunehmender Verdichtung, Beschleunigung und Individualisierung. Pluralismus wird verwechselt mit der Logik der «Ich erkläre, was ich fühle» – Identität, autoritäre Äusserungen lassen keine Debatten zu und erzwingen Ausschlüsse. Einschneidende gesellschaftspolitische Ereignisse prägen unseren Alltag und erhalten häufig das Etikett «Krise» angeheftet.  Die Verunsicherung in der Gesellschaft ist gross, Selbstverständlichkeiten werden in Frage gestellt, hohe Anpassungsleistung und psychische Resilienz sind gefordert. Diese Dynamik spiegelt sich gesellschaftlich wie auch bei einzelnen Individuen unter anderem durch emotionale Dünnhäutigkeit, Distress und Reizbarkeit wider.   

Der Umgang mit Wut und Aggression in der Gesellschaft war und ist daher ein aktuelles Thema, dies spiegelt sich auch in der Psychiatrie und Psychotherapie wider. Neben der professionellen Neutralität und Empathie nehmen Sympathie und Zuneigung aber auch Wut und Aggression einen Platz im therapeutischen Raum ein. Dabei stellt uns der psychiatrisch-psychotherapeutische Umgang insbesondere mit der (eigenen und fremden) Aggression immer wieder vor Herausforderungen in anspruchsvollen Behandlungssituationen. Ein zentrales Anliegen in der modernen Psychiatrie ist eine Begegnung von Professionellen und Patient*innen «auf Augenhöhe». Gleichzeitig besteht in der therapeutischen Beziehung eine Asymmetrie, die nicht nivelliert oder  gar verleugnet werden sollte, sondern eine besondere Verantwortung und  Verpflichtung mit sich bringt, sie auf Machtverhältnisse hin zu reflektieren. 

Eine Psychotherapie, die die Psychodynamik der Interaktion im Fokus hat,  weiss um die therapeutische Beziehung als Bühne für die Inszenierung von Erfahrungen und Konflikten. Daraus ergibt sich die Chance zur Arbeit in und an der Beziehung, zugleich aber kann es Ohnmacht und Distanz auslösen, wenn es in Situationen des psychiatrisch-psychotherapeutischen Alltags  um unmittelbaren Handlungsbedarf geht.

Die Jahrestagung widmet sich diesem alltäglichen und dennoch herausfordernden Thema und versucht gesellschaftliche und psychiatrisch-psychotherapeutische Perspektiven in einen Zusammenhang zu bringen.

Wir freuen uns, Sie an der Jahrestagung 2023 begrüssen zu dürfen.

PD Dr. Matthias Jäger
Direktor Erwachsenenpsychiatrie

Elena Seidel
Direktorin Pflege
PD Dr. Dr. Daniel Sollberger
Stv. Direktor Erwachsenenpsychiatrie
PD Dr. Anastasia Theodoridou
Chefärztin Krisenintervention

Referentinnen und Referenten

Prof. Dr. Hans-Joachim Salize
Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, Mannheim

Prof. Dr. Dirk Richter
Universitäre Psychiatrische Dienste Bern

Laura Wolf, MSc Psychologie
Psychiatrie Baselland, Liestal

Prof. Dr. Thomas Becker
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Universitätsklinikum Leipzig

PD Dr. Dr. Daniel Sollberger
Psychiatrie Baselland, Liestal

Dipl.-Psych. Christiane Rösch
Psychiatrische Dienste Thurgau

Prof. Dr. Otto F. Kernberg
New York

Tagungsort

Psychiatrie Baselland
Mehrzweckraum Haus B
Bienentalstrasse 7
CH-4410 Liestal

Mein Weg in die PBL

    Psychiatrie Baselland, Mehrzweckraum Haus B, Bienentalstrasse 7, 4410 Liestal, Switzerland

    Kontaktadresse

    Psychiatrie Baselland
    Elke Anschütz
    Direktionssekretariat Erwachsenenpsychiatrie
    Bienentalstrasse 7
    4410 Liestal