
Die Psychiatrie Baselland unterstützt geflüchtete Menschen mit psychischen Erkrankungen in einer transkulturellen Sprechstunde. In der Therapie ist ein transkultureller Zugang und sozialpsychiatrische Unterstützung wichtig.
Zielgruppe der Sprechstunde
Flucht ist vor, während und nach der Migration mit diversen Herausforderungen verbunden, die zu psychischem Leidensdruck führen können. Unser ambulantes Sprechstundenangebot richtet sich an Menschen, die in Zusammenhang mit ihrer Fluchtgeschichte oder den Lebensverhältnissen hier in der Schweiz an psychischen Beschwerden leiden, und gleichzeitig limitierte deutsche Sprachkenntnisse mit Dolmetscher*innenbedarf aufweisen.
Vorgehen in der Behandlung
In einem Erstgespräch klären wir ab, ob eine psychiatrisch-psychotherapeutische Behandlung nötig ist. Ist dies der Fall, bieten wir eine ambulante dolmetscher*innengestützte Behandlung an.
In unserer beziehungsorientierten psychiatrisch-psychotherapeutischen Arbeit integrieren wir transkulturelle und traumaspezifische Zugänge. Wir vertreten eine kultursensitive Haltung, bei welcher kulturspezifische Aspekte psychischer Erkrankungen berücksichtigt und gleichzeitig eigene Fremdbilder und kulturelle Eingebundenheiten kritisch reflektiert werden. Wir betrachten kulturelle Identität als einen Diversitätsaspekt unter anderen.
Aufgrund der oft prekären Lebenssituationen, in welchen sich Geflüchtete aus migrationsrechtlichen Gründen wiederfinden können, ist die enge Zusammenarbeit mit asylrechtlichen und psychosozialen Vernetzungspartner*innen essentieller Bestandteil unserer Sprechstunde.
Unser Angebot
- Diagnostische Abklärung psychischer Beschwerden bei Menschen mit Fluchtgeschichte
- Informations- und kompetenzvermittlungsorientierte («psychoedukative») Beratung
- Ambulante psychiatrisch-psychotherapeutische Behandlung gemäss Indikationsstellung, ggf. Traumatherapie
- Weitervermittlung an teilstationäre oder stationäre Behandlungsangebote
- Psychosoziale Unterstützung
- Vermittlung von Informationen über externe asylrechtliche und psychosoziale Unterstützungsangebote
- Beiziehung von Sprach- und Kulturmittler*innen bzw. Dolmetscher*innen